TITANIC

Mal ein Schiff ...

Im Februar 2021 hatte ich Lust auf den Bau eines Schiffes in einem großen Maßstab. Inspiriert durch die Arbeiten an einem ppt-Vortrag begannen die Recherchen in diversen Foren und meine Wahl fiel auf die TITANIC im Maßstab 1:200 von TRUMPETER.

Mit einer Gesamtlänge von 1,347 m ist auch die Verpackung entsprechend groß. Laut Hersteller sind es im Bausatz 1280+ Teile und ich habe nicht nachgezählt. Zahlreiche Kunststoffspritzlinge und sieben Messingätzplatten warten auf ihre Verarbeitung.

Die Bauanleitung

Die beiliegende (Haupt)Bauanleitung beschreibt in den Zeichnungen recht gut, wo welches Teil hin kommt. Leider nimmt diese Anleitung keinerlei Rücksicht auf die falbliche Gestaltung der jeweiligen Teile. So ist oft die angegebene Reihenfolge nicht einzuhalten, wenn man scharfe Farbtrennkannten und eine saubere Lackierung haben möchte.

Die separate Einbauanleitung für die LED-Beleuchtung ist völlig losgelößt von der Hauptbauanleitung zu sehen. Hier gibt es seinen eigenen Weg zu finden, wann zwischen dem Zusammenbau der Teile zwischendurch die Beleuchtung einzubauen ist. Out-of-box erstreckt sich die mitgelieferte Beleuchtung nur auf die oberen drei Decks. Der Rest vom Schiff würde dunkel bleiben. Um DAS zu vermeiden, habe ich zusätzlich fünf Meter LED-Stripes eingebaut. Die beiligenden 5mm Einzel-LEDs habe ich generell nicht verwendet und die Positionslampen gegen 1mm SMD getauscht.

Insgesamt gilt es also, aus zwei Bauanleitungen und seinen eigenen Ergänzungswünschen seinen Weg zum fertigen Modell zu finden.

Der Rumpf

Der Rumpf kommt in einem Stück, alle Bullaugen sind angedeutet, aber nicht durchbrochen. Da ich mein Modell als reines Standmodell bauen wollte, galt es zunächst, alle Bullaugen zu öffnen. Scheinbar wurde die Möglichkeit der Bullaugenöffnung bei der Konstruktion nicht wirklich in Erwägung gezogen. Denn exakt hinter einigen Bullaugen wurde ein Verstärkungs- und Haltebügel platziert. Ebenso wurden im Heckbereich einige Bullaugen im Heckbereich schlicht weg "weg gelassen".

Aufbauten

Die Aufbauten sind logisch aufgeteilt und lassen sich passgenau zusammen fügen. Die Fenster vom Bootsdeck bis zum B-Deck sind Messingätzteile und jedes Fenster ist einzeln einzukleben.

Kleinteile

An Kleinteilen mangelt es bei diesem Modell nicht. Unzählige Lüfter sind aus Einzelteilen zusammen zu setzen. Es empfiehlt sich, diese Kleinteile (Lüfter, Treppen, Leitern etc.) nach Zusammenbau zu lackieren und erst dann auf dem jeweiligen Platz zu kleben. Immer wieder erstaunlich ist die Vielzahl der feinen Messingteile, die es zu verbauen gilt. Zudem ist jedes Ätzteil exakt nur EIN MAL vorhanden, also Vorsicht beim abkannten, lackieren und einbauen.

Farbgebung

Entscheidend für ein Modellschiff in dieser Größe ist auch die Farbgebung. Denn wirklich ALLE Kunststoffteile kommen in einem schlichten Grau aus dem Karton. Von da her habe ich, wo immer möglich, die Farben mittels Airbrush aufgebracht. Vereinzelte (Nach)Arbeiten mittels Pindel waren dennoch nötig. Für das nötige Abkleben der einzelnen Farbkannten waren rund 70 Meter Tape nötig. Alle neun verwendeten Farben stammen aus dem Hause MODEL-AIR und wurden als "reine Farben ab Hersteller" verwendet, keine Mischfarben. So sind spätere Ausbesserungen jederzeit möglich.

Fazit

Mit dem Bausatz von TRUMPETER erhält man alle nötigen Bauteile zum Bau eines schönen Schiffsmodells. Einige vorgesehenen (und auch gelieferten) Beleuchtungsbauteile habe ich nicht verwendet. Eine 5mm LED als Positionslampe halte ich für unmaßstäblich, ebenso 5mm LEDs als "Schornsteinbeleuchtung". Für den Zusammenbau ist Erfahrung mit dem Umgang von Kunststoffbauteilen und ein sicherer Umgang mit Messingätzteilen ist absolut nötig. Klaren Punktabzug gibt es für die beiliegenden Decals. Diese sind schlichtweg Schrott.

Nach über zwei Jahren "Standzeit" in meinem Wohnzimmer stand das Modell zum Verkauf und fand im April 2023 einen neuen Besitzer in Sachsen.

Das Modell steht also für Vorträge und/oder Ausstellungen nicht mehr zu Verfügung.